Geschichte Schützenverein Huxfeld von 1876 e.V.: 1. Vorsitzender Heinz Warnken (1994 – 2001)

125 Jahre Vereinsgeschichte liegen inzwischen hinter uns. Die ersten 75 Jahre waren sicherlich die schwierigsten Jahre. Sie wurden unterbrochen durch zwei zerstörerische Weltkriege in denen auch viele unserer Vereinsvorgänger ihr Leben verloren. Die letzten 50 Jahre waren zum Beginn vom Wiederaufbau geprägt. Zum zweiten Mal brauchte man allen Mut und die Tatkraft um wieder völlig von vorne anzufangen. Hier gab es im Verein wirkliche Idealisten die nun die Arbeit ihrer Vorgänger fortsetzten und den am Boden liegenden Verein wieder aufbauten und mit neuem Leben füllten.

Die letzten sechs Jahre, die ich als Vorsitzender unseres Vereins mit gestalten und erleben durfte, waren aus meiner Sicht für unseren Verein recht erfolgreiche Jahre mit bedeutenden Entscheidungen.

In der Jahreshauptversammlung 1996 haben wir unsere 1968 erstmals verabschiedete Satzung in einigen Paragraphen geändert um die Gemeinnützlichkeit unseres Vereins weiterhin sicherzustellen. Gleichzeitig wurde mit der Satzungsänderung erstmals eine Beitragsordnung und Ehrenordnung eingeführt.

Im Jahr 1996 feierte unsere Damenabteilung im Frühjahr mit einem großen Pokalschießen und anschließenden Festabend mit vielen Gästen ihr 25jähriges Damenjubiläum. Nach unserem Herbstschießen 1996 haben dann eine Reihe von Mitgliedern unter der Leitung unseres Schützenbruders Otto Räck an vielen Tagen in den Monaten September und Oktober unsere Schießsportanlage im großen Umfang saniert. Die komplette Anlage wurde mit neuen Fenstern versehen und in der KK-Halle wurde ein Holzfußboden und eine neue Decke eingebaut. Die Heizungsanlage wurde zur Beheizung der KK-Halle noch einmal erweitert und komplett überholt. Bereits am 2. November konnten wir dann mit einer Einweihungsfeier unsere KK-Halle wieder ihrer Bestimmung übergeben. Die Finanzierung dieser Baumaßnahme konnte nur durch die Erhebung einer einmaligen Umlage von 50,00 DM von allen erwachsenen Mitgliedern und durch 1.400 freiwilligen Helferstunden geleistet werden. Durch diese großartige freiwillige Mitarbeit von vielen Idealisten war die Erneuerung unserer Anlage erst möglich geworden.

Zum Ende des Jahres 1996 stand unser Verein vor einer kaum lösbaren Aufgabe. Unser ehemaliger Vereinswirt Eckhard Buerhop wollte sein komplettes Anwesen, mit dem Grundstück auf dem sich unsere Schießsportanlage befand, verkaufen. Durch die Umsicht meines Vorgängers Helmut Jaeschke hatten wir uns erstmals in dem im Jahr 1992 verlängerten Pachtvertrag ein Vorkaufsrecht einräumen lassen. Die ersten Gespräche mit Eckard Buerhop gestalteten sich äußerst schwierig, zumal seine Preisverstellung für mich unvorstellbar hoch, und für unseren Verein in keiner Weise leistbar waren. In der Jahreshauptversammlung am 7. Februar 1997 wurde ich von der Versammlung beauftragt, mit Eckard Buerhop die Kaufverhandlungen weiter fortzusetzen. Ebenfalls wurde in dieser Jahreshauptversammlung die Höchstkaufpreislinie festgelegt und die Finanzierung für diesen Grunderwerb durch eine maßvolle Beitragsanpassung vorbereitet. Nach einigen weiteren Verhandlungsrunden konnten wir endlich am 10. Juni 1997 den Kaufvertrag notariell beurkunden lassen. Seit diesem Tag verfügt unser Verein neben seiner Sportanlage über 7.255 qm Grund und Boden. Am 28. November 1997 wurde unser Grundstück dann noch einmal um 612 qm vergrößert. Unser Schützenbruder und Nachbar Heinz Warnken übertrug dem Verein diese Fläche unendgeldlich. Ab diesen Tag steht unsere KK-Halle nun auch komplett auf unserem nun inzwischen 7.867 qm großem Grundstück. Aus meiner Sicht war das Jahr 1997 somit für unseren Verein ein sehr bedeutendes Jahr, den es wurden die Weichen für die weitere Zukunft unseres Vereins gestellt und für unsere nachfolgenden Generationen die Möglichkeit des weiteren Fortbestehen hiermit gesichert.

In der Jahreshauptversammlung 1998 wurde von den Mitgliedern beschlossen, unsere bereits im Jahr 1914 geweihte Fahne, zu restaurieren. Ein Kostenvoranschlag über Gesamtkosten von 5.000,00 DM lag hierfür vor. Ein spontaner Spendenaufruf für diese Investition erbrachte noch am Versammlungsabend über 1.000,00 DM, die dann zur Finanzierung maßgeblich mit dazu beitrugen.

Im Jahr 1999 standen wir dann schon wieder vor neuen Investitionen. Von der Kreisverwaltung wurden alle Schützenvereine des Landkreises aufgefordert, ihre Schießsportanlagen durch einen Schießsportsachverständigen auf sicherheitstechnische Mängel überprüfen zu lassen und ein entsprechendes Gutachten vorzulegen. Bei dieser Überprüfung wurden auch an unserer Anlage diverse Sicherheitsmängel festgestellt. Die Beseitigung dieser Mängel erforderte eine Investition von nahezu 50.000,00 DM. Durch die Unterstützung des Landkreises Osterholz mit einem Darlehen und Zuschuss und wieder nur durch über 1000 freiwilligen Helferstunden einiger Idealisten konnten wir in den Jahren 1999 und 2000 die aufgezeigten Sicherheitsmängel beseitigen und finanzieren.

Neben diesen, für einen Verein in unserer Mitgliedergröße schon gewaltigen Investitionen, wurde die Vereinskasse im Jahr 2000 aber noch weiter strapaziert. Im selben Jahr wurde unsere Sportanlage nun an den öffentlichen Schmutzwasserkanal, die zentrale Wasserversorgung und an das Erdgasnetz angeschlossen. In den von mir als Vorsitzenden miterlebten letzten sechs Jahren haben wir uns aber neben unseren vielen baulichen Aktivitäten und Investitionen natürlich auch weiterhin sehr aktiv dem Schießsport gewidmet und die Tradition gepflegt. Wir haben in diesen Jahren hervorragende Schützenfeste gefeiert und weitere gesellschaftliche Höhepunkte erlebt.

Der Verein hat zum Beginn seines Jubiläumsjahres 261 Mitglieder von denen sich eine große Zahl aktiv am Vereinsleben beteiligt. Wir haben neben einer großen Zahl von Traditionsschützen sehr erfolgreiche Sportschützinnen und Sportschützen in unseren Reihen. Von diesen wurden auch in den vergangenen Jahren wieder unzählige Kreis- Bezirks- und Landesmeisterschaften gewonnen. Einige von ihnen konnten sich durch ihre Leistungen sogar für den Start bei den Deutschen Meisterschaften in München qualifizieren und kehrten von dort mit beachtlichen Ergebnissen nach Hause.

Ich meine heute sagen zu können, für den Schützenverein Huxfeld von 1876 e.V. bestehen auch über das 125. Jubiläum hinaus die besten Voraussetzungen, für ein weiteres aktives Vereinsleben. Wir haben durch die Investitionen in den Grunderwerb und in die Schießsportanlage für die Jugend, unserer nachfolgenden Generationen, hierfür den Grundstein gelegt. Ich wünsche mir für unseren Verein und all seinen Mitgliedern auch für die weitere Zukunft ein friedliches Miteinander und eine weiterhin positive Entwicklung. 

Heinz Warnken

[Text entnommen der Festschrift 125. Jahre Schützenverein Huxfeld aus dem Jahr 2001]

 

   
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